Eine fundierte Ausbildung ist eigentlich in jedem Beruf unerlässlich. Die Tätigkeit bzw. Bezeichnung des Journalisten, welche nicht gesetzlich geschützt ist und von jedem ausgeübt werden kann, der sie ausüben möchte – und für die es keine ureigenen Ausbildungsweg gibt, macht da keine Ausnahme.
Dies mag der Grund sein, warum sich die renommierten und klassisch „offenen“ Journalistenschulen zunehmender Beliebtheit erfreuen und auch die immer zahlreicher werdenden privaten und verlagseigenen Akademien und Bildungseinrichtungen für Journalismus regen Zulauf erhalten.
Journalistenschulen bieten Vorteile
Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2005 erfolgte bei fast 70 Prozent aller Journalisten der Berufseinstieg durch ein Volontariat, die verbleibenden 30 Prozent verteilten sich relativ gleichmäßig auf Absolventen von Universitäten und Journalistenschulen.
Der Vorteil der Ausbildung in einer Journalistenschule ist die Kombination von theoretischen und praktischen Lehrinhalten. Allerdings erfolgt die Aufnahme immer durch schuleigene Tests, bei vielen dieser Einrichtungen fallen so wie bei Universitäten auch Studiengebühren an, während nur wenige von ihnen eine Beihilfe an ihre Studenten zahlen.
Praxis inklusive
Einige der angesehenen Journalistenschulen sind an einen Verlag angeschlossen, welcher sie finanziert beziehungsweise die verlagsinterne Ausbildung komplettiert oder gar ersetzt. Hierzu gehören zum Beispiel die Henri-von-Nannen-Schule, die Axel-Springer-Akademie, die Burda Journalistenschule und die Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten. Dazu gesellen sich große Rundfunkanstalten wie etwa RTL und der RBB, die mit ihren Einrichtungen einen Ersatz für das betriebliche Volontariat geschaffen haben und sich so von der tariflichen Bezahlung des journalistischen Nachwuchses entbinden.
Weitere Träger sind die evangelische und katholische Kirche (Evangelische Journalistenschule, Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses), außerdem die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung sowie die sozialdemokratisch orientierte Friedrich-Ebert-Stiftung und die Gewerkschaft namens Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union.
Eine Ausnahme stellen jedoch die Kölner und die Berliner Journalistenschule und die Deutsche Journalistenschule in München dar, welche jeweils von einem eigenen gemeinnützigen Verein getragen werden.