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Sind Online-Pressemitteilungen noch immer ein effektives PR-Mittel?

Pressemitteilungen sind ein Klassiker der Pressearbeit. Mit dem Internet hat sich das nicht geändert. Allerdings wird eine Online-Pressemitteilung anders eingesetzt. Anders als eine klassische „PM“ wird diese nicht an Journalisten verschickt, sondern an Online-Presseportale zur Veröffentlichung gegeben.

Online-Pressemitteilungen sind für Online-Presseportale

Online-Pressemitteilungen als PR-MittelInhaltlich sind die klassische und die Online-Pressemitteilung nur wenig verschieden. Beide enthalten gleich am Anfang die wesentlichen Fakten, um die es geht. Beide sind neutral und ohne direkte Ansprache zu formulieren. Die Tendenz geht Richtung Nachrichtentext, wobei die Online-Pressemitteilung etwas angereichert sein darf. Der Unterschied ist die Verbreitung. Sicherlich lassen sich auch Online-Pressemitteilungen an Journalisten verschicken oder eine klassische Pressemitteilung in Online-Portale eingestellen. Üblicherweise wird eine Meldung für Online-Presseportale aber direkt in die Portale eingestellt und nicht an Journalisten verschickt. Das ist selbstverständlich dennoch optional möglich.

Ziel: Reichweite durch Online-Pressemitteilungen

Nun möchten die Absender mit Ihrer Online-Pressemitteilung viele Leser und damit Öffentlichkeit erreichen. Aus diesem Grund ist es grundsätzlich sinnvoll, die Meldung bei möglichst vielen Portalen zu veröffentlichen. Dazu lassen sich beispielsweise Dienstleister nutzen, die Meldungen direkt an die Online-Presseportale weiterverteilen und dort automatisiert eintragen und zum Teil sogar veröffentlichen. Der Vorteil: Mit einer Veröffentlichung auf über 100 Portalen und eine weitere Streuung über RSS-Feeds dieser Portale erreicht die Online-Pressemitteilung eine sehr große Anzahl von Lesern. Die Pressearbeit wird auf diese Weise sehr effektiv und breit angelegt. Trotz der Streuverluste hat diese Methode einen großen Vorteil: Der Absender erreicht nicht nur die Personen, die sich für das Thema interessieren, sondern ähnlich wie in einer Tageszeitung wird die Pressemitteilung auch an Stellen eingeblendet, wo Leser durch eine gute Überschrift geködert werden können.

Soweit die Theorie. In der Praxis ist das Ergebnis fünf Jahre nach dem Verfassen dieses Artikels inzwischen ernüchternd. Aufgrund von Algorithmus-Änderungen von Google haben viele Presseportale stark an Reichweite verloren. Dennoch gibt es auch heute noch einige Adressen, auf denen sich die Veröffentlichung einer Presseinfo lohnt.

Nebeneffekt: Linkaufbau

Ein weiterer Vorteil des Massenversands von Online-Pressemitteilungen ist der Linkaufbau. Da der Text im Internet gut mit einem Link angereichert werden kann, kommt es bei Veröffentlichung des Links (nicht alle Presseportale wandeln Links um) zu einer Stärkung der eigenen Webseite. Das ist ein Nebeneffekt, der anders als bei klassischen Medien die eigene Webseite gezielt stärken kann. Denn jeder Link verbessert prinzipiell die Platzierung in den Suchergebnissen. So hat die Online-Pressemitteilung ganz nebenbei auch über den Linkaufbau einen Einfluss auf die Generierung von Lesern bzw. Besuchern und damit potenziellen Kunden.

Hinweis: Inzwischen haben sich viele Details beim Linkaufbau geändert. Presseportale können nach wie vor als Linkquelle genutzt werden. Es besteht aber die Gefahr, bei Google und Co. in eine Algorithmusfalle zu geraten. Ich berate meine Kunden gern zu diesem Punkt.

Duplicate Content durch Online-Pressemitteilungen?

Ein Kritikpunkt bei massenhaft veröffentlichten Pressemitteilungen ist das Thema „Duplicate Content“. Das heißt: Gleicher Inhalt auf verschiedenen Webseiten schadet. Prinzipiell ist dies also für alle Beteiligten nachteilig. Das gilt für Presseportale jedoch nur in deutlich abgeschwächter Form. Einige Experten bezweifeln jedoch, dass Duplicate Content überhaupt ein ernsthaftes Problem ist.

Das Wesen einer Pressemitteilung ist und bleibt jedoch, einen Text genau in der Form an möglichst viel Adressaten zu verteilen. Das gilt auch für Online-Pressemitteilungen, die als Mittel der Pressearbeit im Internet ebenfalls eine große Bedeutung haben. Ein mögliches Problem hat eh nicht der Absender, sondern – wenn überhaupt – das Online-Presseportal.

Wichtiges Ergebnis: Dominieren der Suchergebnisse

Ein wichtiges Ergebnis des Einsatzes von Online-Pressemitteilungen ist das Dominieren der Suchergebnisse. Bei geschicktem Einsatz sind zu relevanten Suchbegriffen zum Thema der Pressemitteilung viele Presseportale in den Suchmaschinen weit vorn gelistet. Damit bestimmt der Absender die gefundenen Inhalte und die Online-Pressemitteilung wird ganz nebenbei zum Mittel des Reputationsmanagements.

tl;dr

Online-Pressemitteilungen sind nach wie vor ein gutes Mittel, die eigenen PR-Aktivitäten zu unterstützen. Anders als vor einigen Jahren ist eine Beschränkung auf wenige starke Online-Presseportale jedoch zu empfehlen.